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Betrug am Telefon

   

Jeder kann Opfer von Betrug werden – und mancher verliert dadurch seine Ersparnisse. Wie die Verbrecher vorgehen, wie Sie die Masche durchschauen und wie Sie sich und ihre Angehörigen schützen können, erfahren Sie hier.

Es passiert immer wieder: Gerade ältere Menschen werden um ihr hart angespartes Geld oder ihr Hab und Gut gebracht. Betrüger rufen Sie an und geben sich in den meisten Fällen als eine andere Person aus, um sich persönlich zu bereichern. 

 

Erst kürzlich wurde dabei eine Seniorin um einen fünfstelligen Geldbetrag gebracht.

Diese Maschen fallen dabei unter den Oberbegriff Schockanrufe. Im Folgenden erfahren Sie unter anderem, welche verschiedenen Formen es gibt, wie man diese erkennt und wie man sich schützen kann. Wichtige Aufklärungsarbeit leistet dabei die Abteilung Prävention der Sicherheitsfirma Frogggls, dessen Leitung der 63-jährige Edi Leib innehat.

Welche Maschen gibt es und wie funktionieren diese?

Laut Edi Leib gibt es verschiedenste Betrugsmaschen, die die Polizei unter dem Oberbegriff Schockanrufe vereint. Sie alle funktionieren auf eine ähnliche Weise, können sich jedoch in ihrer Form und Art unterscheiden. Immer wieder gibt es auch neue Arten von Schockanrufen. In den letzten paar Jahren waren jedoch vor allem die folgenden Tricks allgegenwärtig.

Eine bekannte Betrugsform ist der sogenannte Falsche Polizeibeamte. Dabei gibt sich der Anrufer als Polizist aus und gibt beispielsweise an, dass in der Gegend des Angerufenen eine Einbruchsbande unterwegs sei. Zwar habe man einen Täter festgenommen, doch weitere seien auf der Flucht. Man habe bei dem Festgenommenen eine Liste von möglichen Zielen gefunden, unter welchen sich auch der Angerufene, beziehungsweise dessen Wohnung befinde.
Das mögliche Opfer solle einem Polizisten Geld, Wertgegenstände und Schmuck zur Verwahrung übergeben, ein Beamter würde alles abholen kommen. Zuvor solle man sein Geld auch von der Bank holen, denn auch die Angestellten dort seien korrupt und in den Fall involviert. Das Geld sei dort nicht mehr sicher. Das Geld und die Wertgegenstände sollten dann vor die Tuer gestellt oder zu einem Übergabeort gebracht werden.

 

 

 

 

 

Ein ähnliches Vorgehen gibt es auch der Masche des Falschen Staatsanwalts. Hier bekommt der Angerufene ungefähr folgende Geschichte aufgetischt: Ein naher Verwandter, wie etwa Schwiegersohn oder Tochter, hatte einen Autounfall, oftmals im Ausland. Dabei sei eine andere Person ums Leben gekommen. Um die drohende Haftstrafe abzuwenden, müsse nun eine Kaution bezahlt werden. Besonders perfide: Nicht selten hört der Angerufene, sollte es ich um einen weiblichen Verwandten handeln,eine weinende Frau im Hindergrund oder ein fingierter Funkspruch der Polizei mit ähnlichem Verlauf.Dies soll die Echtheit des Anrufs vortäuschen.

Darüber hinaus gibt es den Enkel-Trick, eine der bekanntesten Betrugsmaschen der vergangenen Jahre. Hier gibt sich der Anrufer als Enkel des Opfers aus. Dabei wird eine finanzielle Notlage vorgegaukelt und um Geld gebeten.

 

Die Verbrecher locken auch mit Gewinnversprechen. Diese Masche existiert schon viele Jahre. Dabei wird dem Angerufenen offenbart, dass er bei einer Lotterie gewonnen habe. Doch um den Gewinn zu bekommen, müsse man vorher eine Gebühr überweisen. Unter diese Betrugsform fällt auch ein falscher Anwalt, der einem eine Erbschaft in Aussicht stellt. Natürlich müsse man zuvor eine hohe Verwaltungsgebühr bezahlen, erst dann könne das Erbe ausgezahlt werden. Doch das bezahlte Geld, geschweige denn das Erbe, bekommt der Betrogene nie zu sehen.

Beim WhatsApp-Betrug gibt sich der Anrufer, beziehungsweise der Betrüger, in einer Nachricht ebenfalls als Verwandtschaft aus. Man habe eine neue Nummer oder das alte Handy verloren. Im Folgenden wird eine finanzielle Notlage vorgegaukelt. Glücklicherweise sind inzwischen auch Bankangestellte sensibilisiert:Vor kurzem verhinderte ein Mitarbeiter den Whats App Betrug im letzten Moment.

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Das sind die gängigsten Betrugsmaschen, die im Telefongespräch oder über Nachrichten aufs Handy versucht werden. Sie alle sind wiederkehrend und mehr oder weniger ständig präsent, so Herr Leib. Teilweise unterscheiden sie sich geringfügig von den geschilderten Formen oder werden miteinander vermischt.